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TRAVELLING ALONE | Eine Mutprobe an mich selbst

Seit vier Jahren hab' ich diesen Traum, Thailand zu bereisen. Dass ich nach dem Abitur für eine gewisse Zeit ins Ausland gehen will, wusste ich eigentlich schon immer. Aber seit zwei Jahren bin ich jetzt an der Planung für meine Thailandreise und tatsächlich steht sie jetzt kurz bevor. Am Dienstag geht es los. "Wow, du gehst ganz alleine? Das ist ganz schön mutig!" sagen die meisten Menschen. Bisher habe ich immer geantwortet, dass es wahrscheinlich erstmal ungewohnt sein wird, niemanden aus dem gewohnten Umfeld um mich herum zu haben, aber dass es im Endeffekt eine Erfahrung sein wird, die ganz, ganz wichtig für mich sein wird. Angst hatte ich nie. Aber jetzt, kurz vor der Reise, schleicht sich ganz heimlich so ein komisches Gefühl an.

FAKE IT TIL YOU MAKE IT [1] | Die Wahrheit über die Bloggerwelt


Als Blogger, vor allem in der Fashionszene, will man Vorbild sein. Ein perfektes Püppchen, das die Follower am Liebsten nachimitieren sollen, aber bitte nicht zu viel, weil sonst ist es ja kopiert. Aber im Grunde will man ein unerreichbares Vorbild für die Leute sein, die einem die Likes bescheren. Um dieses Bild aufrechtzuerhalten wird immer wieder zu Mitteln gegriffen, für die ich diesen Bloggern tatsächlich am liebsten den Internetzugang verbieten würde. Es wird gefälscht bis zum Umfallen. Und während es in allen anderen Berufsfeldern äußerst verrufen, teils sogar rechtswidrig ist, ist genau das in der schillernden Bloggerwelt Gang und Gebe.

EMBRACE YOUR BODY | Ready for summer?

Sommer. Ich bin immer bereit für den Sommer. Immer bereit, in den Bikini zu schlüpfen und die Sonne zu genießen, meine luftig leichten Klamotten nach dem Winter aus den Tiefen meines Schranks zu graben und schön viel Haut zu zeigen. Ich bin immer bereit, für Salz auf der Haut und Wind in den Haaren. Ja, darauf freue ich mich während der ganzen kalten Jahreszeit. Aber dieses Jahr soll alles anders sein. Dieses Jahr will ich mich in meiner Haut dabei auch wohlfühlen. 


HELLO 2017 | Meine Wünsche für das neue Jahr


2016 ist jetzt vorbei. Mal wieder Zeit, all denen nachträglich zu gratulieren, deren Geburtstage ich im letzten Jahr verpeilt habe: Happy Birthday! Ja, das Jahr ist vorbei. Zum Glück, sagen die meisten. Ich auch. Obwohl ich für mich persönlich so wahnsinnig viele schöne Erlebnisse hatte - unter anderem durfte ich tatsächlich auf der Bühne von The Voice of Germany stehen und dadurch so viel lernen, erfahren und Selbstvertrauen erlangen - ist doch in diesem Jahr so wahnsinnig viel Schlechtes in der Welt passiert: Krieg, Rassismus, Tod, Trump, Brexit, Spaltung, Terror. Achja, auf die Menschlichkeit konnte man letztes Jahr nicht stolz sein, war davon ja nicht wirklich viel zu spüren. Es sind so viele Menschen gestorben, die wir verdient als Ikonen bezeichnen dürfen. Und so viele Menschen gestorben, die Opfer von Gewalt und Terror wurden. Ich will seit 2016 meine Facebook-App gar nicht mehr öffnen, man sieht nur Hass und Rassismus und gespaltene Gesellschaften.
Alles in allem haben wir Menschen uns alle einfach so sehr voneinander weg bewegt. Das hat mich ziemlich traurig gemacht.

GO SOLO | Mein Blind-Audition-Song und was er mir bedeutet

Zuhause ist nicht immer ein Ort. Manchmal ist es einfach das Gefühl, denn erst dieses ganz bestimme Gefühl, das man Zuhause hat, macht den Ort zum Zuhause. Dieses Angekommensein, die Sicherheit, die Geborgenheit, das Wohlfühlen auch in den gammligsten Klamotten, mit denen man sich niemals auf die Straße trauen würde. Das macht ein Zuhause aus. Und manchmal fühlt man sich bei Menschen zuhause. Das kann der Partner sein, der/die beste Freundin, die Familie, manchmal auch ein Ort, an dem man noch nie war. Deshalb habe ich meinen Blind-Audition-Song Go Solo von Tom Rosenthal auch mit ganz bestimmten Gedanken gesungen. Hört es euch am besten im Hintergrund an, während ihr das hier lest :-) (Meine Version: hier | Meine Blind Audition: hier)


TAG DER DEUTSCHEN ZWEIHEIT | Dresden



- EIN KOMMENTAR - 

Heute, am 03.10.2016, können wir den Tag der deutschen Einheit feiern. Doch heute, genau 26 Jahre nach der Wiedervereinigung, fühlt es sich alles andere als 'einheitlich' an. Aufgrund der jüngsten Vorkommnisse (Anschlag auf Moschee, Bombenattrappe, Brandstiftung auf Polizeiautos) war ich schon etwas skeptisch, als ich gehört habe, der Tag der deutschen Einheit solle dieses Jahr in Dresden, der Pegida- und Merkelhass-Hochburg, stattfinden, war dann aber doch recht gespannt, was dort wohl passieren würde; habe mich gefragt, wie die Dresdner den Tag inszenieren und zelebrieren würden. Immerhin ist dieser Tag ja etwas, was ganz Deutschland verbindet. Und dann kommt alles so:


Bundespräsident Joachim Gauck, Bundestagspräsident Norbert Lammert und Kanzlerin Angela Merkel werden in Dresden erwartet. Großer Auflauf am Neumarkt, Menschen mit Schildern in der Hand: "Merkel muss weg", fast ein normaler Pegida-Demonstrations-Montag. Nach bereits vorhergegangenen Ankündigungen, sind neben Pegida-Gründer Lutz Bachmann auch einige AfD-Mitglieder unter den Demonstranten am Rand der Sicherheitsbegrenzung. Laute Rufe, Pfiffe, Beleidigungen ertönen: "Merkel muss weg", "Volksverräter", ein dunkelhäutiger Gottesdienstbesucher wird mit "Abschieben"-Rufen bombardiert. Auch von links kommen Proteste. All das klingt nach einem schrecklichen Albtraum, ist aber das, was sich wirklich am 26. Tag der deutschen Einheit in Dresden zuzog. Paradox, oder?



















Seht euch einmal dieses Bild an. Wir befinden uns im ehemaligen Ostdeutschland, frühere DDR. Die Menschen auf diesem Bild, die Demonstranten, die hier am Tag der deutschen Einheit gegen unsere Regierung protestieren, haben alle die Wende miterlebt. Sie sind ehemalige Bürger der DDR. Hier ein sehr treffendes Zitat von Norbert Lammert während seiner Rede zur Einheitsfeier: 

"Diejenigen, die heute besonders laut pfeifen und schreien [...], die haben offenkundig das geringste Erinnerungsvermögen daran, in welcher Verfassung sich diese Stadt und dieses Land befunden haben, bevor die deutsche Einheit möglich wurde."

Die, die all die Unterdrückung, die mediale Kontrolle, Stasi, die Nichtexistenz von Selbstverständlichkeiten miterlebt haben, sind die, die jetzt die Freiheit bemängeln. Die, die mit Respekt behandelt werden wollen, gehört werden wollen, sind die, die heute am wenigsten Respekt zeigen. Merkel ist nicht schuld an der Unsicherheit, die wir in Deutschland haben. Es sind die, die ihre Politik bemängeln, die alles unsicher machen. Denn sie sind nicht in der Lage, dies sachlich zu tun, nein, sie müssen ins Extreme fallen. Komischerweise vor allem in Ostdeutschland. Ich fühle mich sechsundzwanzig Jahre in die Vergangenheit katapultiert, nur mit dem Unterschied, dass Dresden und der Rest des extremen Ostens sich am liebsten selbst einmauern würde.

Dann sind da noch die Leute, die Frau Merkel aufgrund ihrer "Flüchtlingspolitik" scheiße finden, ohne Rassisten sein zu wollen. Sie wollen nicht in die rechte Ecke gestellt werden, ABER diese ganzen Flüchtlinge sollen nicht hier sein. Das ist ja immer ziemlich lustig. Vor allem: Den Fremdenhass mit dem Tag der Deutschen Einheit zu vermischen ist nicht nur unangebracht, sondern vor allem auch höchst respektlos gegenüber ihrem heiligen deutschen Staate, den sie mit aller Macht vor dem Kulturmix schützen wollen. Hä? Somit versucht der rechte Deutsche das Land, sein Land zu spalten.

Ich erinnere mich an die vielen Gespräche mit meinen Eltern, wenn sie im Radio oder in der Zeitung Nachrichten aus dem Osten lasen und dann immer Kommentare abgelassen haben: „Sowas kann ja auch nur im Osten passieren“. Ich habe jedes Mal eingeworfen: „Hey, hört auf, Sachsen gehört genauso zu Deutschland wie Baden-Württemberg, wir sind nicht mehr im Jahre 1985, wir sind bereits im einundzwanzigsten Jahrhundert und es sind definitiv nicht alle Menschen aus dem ehemaligen Osten so.“ Ich bin niemand, der Menschen aus gewissen Regionen/Ländern/Religionen/etc pauschal beurteilt. Deshalb enttäuscht es mich gerade so wahnsinnig, dass genau diese Menschen, die früher für die Einheit demonstrierten, jetzt gegen Deutschland demonstrieren. Gegen den Frieden, gegen die Freiheit. Menschen, die früher die Parole „Wir sind das Volk“ gerufen haben, um sich mit dem Westen zu vereinen, jetzt „Wir sind das Volk“ rufen, um sich von diesen zu distanzieren.


Ihr seid nicht das Volk. Ihr seid nicht die, die wir an dem heutigen Tag am lautesten hören wollen. Ihr seid nicht die, die uns vertreten sollen. Ihr seid die, für die ich mich leider heute, an unserem sechsundzwanzigsten deutschen Nationalfeiertag, wahnsinnig schämen muss.

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GENERATION SOCIAL MEDIA - Warum wir öfter "offline" gehen sollten

Viel zu oft wünsche ich mir, ich könnte mir mal einen “offline day” nehmen. Mal das Handy ausgeschaltet lassen und meinen Laptop nicht anfassen und erst recht keine Whatsapp-Nachrichten checken. Aber das wirklich in die Tat umzusetzen erweist sich ja doch als schwierig. Ich muss erreichbar sein, falls irgendetwas passiert; erreichen können, falls ich mich mal wieder nicht auf Bus und Bahn verlassen kann oder irgendwelche Termine habe. Und schließlich erwarten ja die Follower, dass man was von sich sehen lässt. Aber es gibt so Vieles, was mich daran stresst, ständig erreichbar sein zu müssen. Immer mein Handy in vibrationshörbarer Nähe zu haben, kommentierbereit und selfiereif zu sein. Hab ich denn da auch noch irgendwo mein Privatleben? Das, in dem ich in Jogginghose und ungeschminkt auf dem Sofa sitzen kann und die Unaufgeräumtheit meines Lebens sein lassen kann? Um solche Dinge mache ich mir in letzter Zeit Gedanken. Denn letztlich gibt es trotz aller Vorteile auch viele Nachteile an unserem Online-Leben.