Rettungsringe





Und wieder war es derselbe Mist wie all die anderen Nächte. Wir schwammen alle zwischen Flaschen zum Rand voll mit Alkohol oder Liebe und Scherben aus Glas oder Herzen und Küssen aus Lust oder Langeweile und kein Wort kam, was mich hätte rausholen können. Nicht aus dem richtigen Mund und nicht aus dem falschen Mund. Und keine Hand, die mich herausgezogen hat oder mir den Rettungsring gereicht hat. Und keine Lippen, die den Geschmack von Salz aus der Wunde geküsst haben, die du mir hinterlassen hast. Und keine Melodien, die süß genug waren, um den bitteren Geschmack von dem Billigwein wegzuwischen, der den Geschmack von dir hätte wegwischen sollen. 
Also schwamm ich allein zwischen Flaschen und Alkohol und Liebe und Scherben und Glas und Herzen und Küssen und Lust und Langeweile. Orientierungslos zwischen Rhythmen und immer fortlaufenden Bewegungen und dem was du mir auf den Weg mitgegeben hast. Sand zwischen den Zehen und Salz auf der Haut und in der Wunde. Schwer zu schwimmen, wenn du mich nach unten drückst, alles beseitigen willst, was nur nach den Umrissen meines Namens klingt. Die Melodien sind nicht mehr zu trennen und sie schreien, sie rufen deinen Namen, sie rufen meinen Namen. 
Und wieder war es derselbe Mist. Und wieder wurde ich angespült und landete auf dem harten Ufer, in den Scherben aus Glas oder Herzen und hörte Flaschen klirren und Lippen küssen, die sich nicht küssen sollten und wieder ging ich den falschen Weg um verzweifelt zurückzugehen an einen Platz, wo die Flaschen nicht mehr da und die Scherben beseitigt und die Melodien verstummt waren. Wo nur noch das Echo deiner Stimme war. Und wieder hab ich mir den Rettungsring selbst gereicht. Und wieder hab ich mich allein ans Ufer gezogen. Und wieder hab ich mich auf den richtigen Weg nach Hause geführt. 
Wieder war es derselbe Mist.