EMBRACE YOUR BODY | Ready for summer?

Sommer. Ich bin immer bereit für den Sommer. Immer bereit, in den Bikini zu schlüpfen und die Sonne zu genießen, meine luftig leichten Klamotten nach dem Winter aus den Tiefen meines Schranks zu graben und schön viel Haut zu zeigen. Ich bin immer bereit, für Salz auf der Haut und Wind in den Haaren. Ja, darauf freue ich mich während der ganzen kalten Jahreszeit. Aber dieses Jahr soll alles anders sein. Dieses Jahr will ich mich in meiner Haut dabei auch wohlfühlen. 




“Na, bereit für den Sommer?” Bei solchen Fragen werde ich hellhörig. Ich meine, genau dann wird einem doch klar, dass es jetzt Zeit wird, wieder ordentlich für die Bikinifigur zu arbeiten. Extra viele Workouts, Bauch-Beine-Po-Training, Überstunden im Fitnessstudio. Gesundes Essen, vorbräunen und als Motivation die Klamotten eine Größe kleiner kaufen. Oder?
Oder vielleicht braucht man das auch gar nicht. Vielleicht braucht man ja auch einfach nur ein bisschen mehr Selbstbewusstsein.

Sobald die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke schlüpfen, sieht man plötzlich auf Facebook, Instagram und Co. tausend Memes wie dieses zum Beispiel:



Wenn ich sowas sehe, könnte ich mich ja wirklich immer aufregen. Warum? Na, wer verpflichtet mich denn dazu, für den Sommer auf Thigh Gap, Six Pack, Bikini Bridge etc hinzuarbeiten? Ist das wirklich eine Pflicht? Warum reden alle darüber, über diese Bikinifigur? Warum versprechen in dieser Jahreszeit alle Titelseiten von Frauenmagazinen das neue Abnehmwunder für den Sommer? Viele Frauen und Männer glauben ja immer noch daran, es sei eine Pflicht, im Sommer gut trainiert und schlank zu sein. Eine Pflicht vor dem eigenen Gewissen, ein Selbstbewusstseins-Boost, ein was auch immer. Ich, um ehrlich zu sein, halte das für Schwachsinn. Der erste Abschnitt ist deshalb auch eigentlich ziemlich ironisch (für den, der sich schon gewundert hat, was ich denn von mir selbst halte). Ganz im Gegenteil, ich hatte eine Zeit lang, und zwar nachdem ich ein Jahr Sportpause hatte, weil sich Schule und so viele Tanzstunden wöchentlich einfach nicht vereinen ließen, ziemlich Probleme mit meinem Körper. Nicht weil ich mich selbst für dick hielt, das bin ich ja genetisch bedingt einfach nicht, sondern einfach weil mir das Gefühl, sportlich zu sein gefehlt hat. Zu der Zeit war ich niemand, der sich regelmäßig aufraffen konnte, um zuhause zu trainieren. Das hat sich mittlerweile vielleicht geändert, aber was sich auch geändert hat, ist dass ich es nicht mehr brauche, um mich gut zu fühlen. 
Ich lebe gesund und mache Sport, weil es mir Spaß macht, weil ich damit meine Verspannungen lösen kann und fitter werde. Klar, ist es ein schönes Gefühl, sich dann auch im Spiegel zu sehen, aber ich mach das nicht für die Size Zero. Die habe ich nicht und werde ich auch nie haben. Will ich auch nicht. Denn es macht mich regelmäßig traurig, wenn ich bei Frauen, mit denen ich regelmäßig Kontakt habe, die eine wahnsinnige Followerbase haben, sehe, dass sie nicht so leben können, wie sie möchten. Dass jedes “Cheat Meal” wohl ein “Betrug” gegenüber sich selbst sein soll? Wirklich? Ich glaube, ihr betrügt euch nur selbst. Dass jeder Pickel euch zu einem anderen Menschen macht? Traurig. Dass jede Falte schnellstmöglich behoben werden muss? Ach, ist schon schlimm, wie die Natur uns verunstaltet, oder?

Oder hört doch einfach mal auf, euch ständig zu verstellen, nur um in dieses surreale Bild des Schönheitsideals zu passen. Wenn selbst die Models, die dieses Ideal anscheinend verkörpern, ihr Leben so extrem verändern müssen, um es zu erfüllen, ist es dann überhaupt noch menschlich?

Bikinifigur. Da sagt ja schon das Wort allein, dass man die nur sieht, wenn man den Bikini trägt. Also sollte die vielleicht gar nicht so viel an Bedeutung haben. Und seid doch einmal ehrlich zu euch selbst: Wofür wollt ihr diese "perfekte" Figur haben? Ich glaube der Großteil aller Frauen will so aussehen, um andere Menschen zu "beeindrucken". Ehrlich gesagt beeindruckt daran allerdings nur diese unvorstellbare Dummheit. Wie dumm Menschen wohl sind, die es in diesem Alter als perfekt ansehen, wenn man keine Kurven hat, wenn man in die Größe 32 reinpasst, fast schon in der Kinderabteilung einkaufen kann und nirgendwo ein bisschen Fett ist. Dass es allerdings nicht natürlich ist, mit über 18 noch im Körper einer 12-jährigen festzustecken, sehen viele nicht. Sie sehen nur die Frauen auf den Magazincovers, die täglich für diese Figur leiden müssen. 

Aber nein, verwerft bitte alle die Meinung, ihr müsstet genauso aussehen. Es ist nämlich schön, wenn ihr so seid, wie ihr seid. Und wenn ihr euch dafür feiert. Wenn ihr eure Einzigartigkeit schätzt. Wenn ihr bemerkt, dass der Körper nur die Hülle ist für das, was dahintersteckt. Wenn ihr bemerkt, dass die Natur die wahre Schönheit kennt. Wenn ihr bemerkt, dass es nur eines einzigen Schrittes bedarf, um den perfekten Körper zu haben:
Den Schalter im Kopf umlegen und aufhören, zu denken, dass jeder gleich aussehen muss. Dafür anfangen, daran zu glauben, dass man den perfekten Körper bereits hat.

An alle, die damit noch Probleme haben, habe ich einen Geheimtipp: Der Film "Embrace - Du bist schön" von Taryn Brumfitt, mitproduziert von Nora Tschirner, lief am 11. Mai 2017 weltweit als Sondervorstellung in den Kinos. Seit Freitag, 18. Mai 2017 ist der Film auf DVD erhältlich. Dieser Film ist ein Muss für alle Frauen und Männer, Töchter und Söhne und vor allem für das eigene Denken. Zudem könnt ihr Taryn und ihrer Bewegung auf Instagram folgen: @bodyimagemovement

Das Ganze runde ich jetzt ab mit einem weiteren Meme, das ihr nun hoffentlich gegen all die Body Shaming Memes aus der Vergangenheit eintauscht. 
Ich hoffe auch, dass dieser Beitrag euch gefallen hat. Was sagt ihr zu diesem Thema?


2 Kommentare

  1. https://www.instagram.com/p/BEEiPiDBhsj/?taken-by=darymueller

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    1. ich glaube es ist ziemlich offensichtlich, dass die caption mehr als ironisch ist haha 😂

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