HELLO 2017 | Meine Wünsche für das neue Jahr


2016 ist jetzt vorbei. Mal wieder Zeit, all denen nachträglich zu gratulieren, deren Geburtstage ich im letzten Jahr verpeilt habe: Happy Birthday! Ja, das Jahr ist vorbei. Zum Glück, sagen die meisten. Ich auch. Obwohl ich für mich persönlich so wahnsinnig viele schöne Erlebnisse hatte - unter anderem durfte ich tatsächlich auf der Bühne von The Voice of Germany stehen und dadurch so viel lernen, erfahren und Selbstvertrauen erlangen - ist doch in diesem Jahr so wahnsinnig viel Schlechtes in der Welt passiert: Krieg, Rassismus, Tod, Trump, Brexit, Spaltung, Terror. Achja, auf die Menschlichkeit konnte man letztes Jahr nicht stolz sein, war davon ja nicht wirklich viel zu spüren. Es sind so viele Menschen gestorben, die wir verdient als Ikonen bezeichnen dürfen. Und so viele Menschen gestorben, die Opfer von Gewalt und Terror wurden. Ich will seit 2016 meine Facebook-App gar nicht mehr öffnen, man sieht nur Hass und Rassismus und gespaltene Gesellschaften.
Alles in allem haben wir Menschen uns alle einfach so sehr voneinander weg bewegt. Das hat mich ziemlich traurig gemacht.




Also habe ich für's Jahr 2017 weniger persönliche Wünsche und Vorsätze, sondern vielmehr Wünsche, die die ganze Welt betreffen. Hoffnungen. Wir schwimmen gerade alle irgendwie so in der Unsicherheit und ich wünsche mir, dass wir nicht nur nach uns selbst sehen, sondern auch den anderen vorm Ertrinken helfen. Wir sollten uns an der Hand halten, das Miteinander, für das wir die letzten Jahrzehnte gekämpft haben, erhalten. Wir sollten die retten, die nicht so gut schwimmen können, denen die Hände gebunden sind, die Beine verstümmelt sind und das Denken verwährt ist. Wir sollten aufhören, so verdammt kleinlich zu sein, bei jedem Scheiß "DANKE MERKEL!" zu rufen und die Schuld in die Schuhe derer zu schieben, die am schwächsten sind. Das ist nämlich so verdammt feige. Und rassistisch. Wir sollten aufhören, rassistisch zu sein. Ich kann es nämlich ganz und gar nicht glauben, dass ich im 21. Jahrhundert nach all dem Dreck im letzten Jahrhundert tatsächlich noch daran appellieren muss, dass wir nicht rassistisch sein dürfen. Nicht nur, weil es einfach dumm ist, sondern weil's auch im Gesetz steht. Also wenn wir kriminelle "Ausländer" ausweisen dürfen, will ich auch kriminelle, rassistische Deutsche ausweisen dürfen. Die will ich nämlich auch nicht in meinem Land. Und Leute, die einen anderen Musikgeschmack haben als ich, die will ich auch nicht in meinem Land. Und Leute, die Crocs tragen auch nicht. Und - ach stopp! Schluss mit dem Sarkasmus, mein hochheiliges Mittel meine Wut auszudrücken. Wut auf etwas, dessen reine Existenz mich immer noch schockiert und enttäuscht. Faschismus, Feind jeder Moral. Deshalb will ich, dass wir 2016 einfach wieder unser Gehirn einschalten und überlegen, was für uns der Moral entspricht. 

Mäppchen von @kosabyzazaab
Moral... Das fängt schon dabei an, dass man darauf achtet, was man bei Facebook postet. Aber die Anonymität des Internets ist ja etwas, was schon immer hauptsächlich war. So auch jetzt, wenn sogar irgendwelche Menschen auf die Idee kommen, sich extra Fakeprofile anzulegen, um ihre Meinung öffentlich äußern zu können. Egal, wie viel Rassismus darin steckt, egal wer diskriminiert wird, die Hauptsache ist, man kann seine Meinung propagieren. Deshalb wünsche ich mir, dass wir uns mal wieder anständig verhalten und uns daran erinnern, was unsere Eltern uns bereits im Kindergarten beigebracht haben: Beleidigungen sind gemein und das darf man nicht. Aber ich glaube, manche Menschen hätten einfach im Bauch ihrer Eltern bleiben sollen. (Ups, hat sie nicht gesagt!?) Damit meine ich, dass manche Menschen wohl ihren kompletten Anstand gegen den Internetanschluss ausgetauscht haben. Was ziemlich blöd ist, immerhin verbreiten sich im Internet alles, sogar Falschmeldungen, so rasend schnell und jeder gibt seinen Senf dazu und jeder weiß alles besser und alle anderen sind doof und Flüchtlinge sowieso. Alles wird genutzt um zu propagieren. Und das geht leider über's Internet einfach so verdammt leicht. Anstand sollten auch die Menschen zeigen, die sich schon irgendwann mal im Leben überlegt haben, Obdachlose anzuzünden oder andere Menschen zu töten. Also, ich wünsche mir wieder mehr Anstand und Respekt gegenüber der Menschen.

Meine letzte Kalenderwoche im Jahr 2016
Sexismus ist für mich weiterhin ein wichtiges Thema, das wir neben all den anderen nicht vergessen dürfen. Ich als Frau will mich weiterhin so bewegen und so leben dürfen, wie ich das möchte und für richtig halte. Ich will nicht als Geburtsmaschine betrachtet werden, ich will ich selbst sein. Ich will nicht als Küchengerät betrachtet werden, ich will kochen, weil's mir Spaß macht. Ich will auf der Straße laufen können, nachts an der Bushaltestelle allein sitzen können, ohne, dass mich ein betrunkenes Arschloch anquatscht, während seine betrunkenen Arschlochfreunde grölen und er nach meiner Nummer fragt und ich ihm die der Ortspolizei gebe. Liebe Männer, ich will eure Nippel nicht auf der Straße sehen, wenn ihr meine nicht sehen könnt, ohne eine Erektion zu bekommen. Ich will nicht sehen, wie viele Frauen ihr pro Monat "am Start habt" und stolz drauf seid. Ich will nicht sehen, dass Frauen sich verschleiern müssen, weil ihr es vorschreibt, sondern weil sie sich so kleiden dürfen, wie sie möchten. Ich will weiterhin starke Frauen sehen und die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass wir auch stark sind. Dass es kein Nachteil ist, eine Frau zu sein. Sondern, dass es Vorteil ist, Mensch zu sein und etwas daraus zu machen.


Hier gibt es gerade so viel Wut. Das ist gefährlich und explosiv. Die Wut führt zu Schuldzuweisungen und leitet einen zu politischen Einstellungen, die unserer Freiheit schaden. Die politischen Einstellungen werden von Parteien und Organisationen abgefangen und umgewandelt in Propaganda. Gegen unsere Freiheit, gegen unser Recht und gegen all das, was erkämpft wurde und selbstverständlich sein sollte. Also werden die Schwächsten unterdrückt, weil Unterdrückung immer leichter ist, als zu überlegen und sich zu informieren. Also kann man irgendwie sagen, dass ich mir wieder einen Stimmungswandel erhoffe. Dadurch, dass sich Menschen informieren, reflektieren und würdevollen Meinungsaustausch zulassen.


Natürlich habe ich auch persönliche Wünsche für 2017. Ich freue mich, euch mitteilen zu können, dass ich dieses Jahr meine erste eigene Single und EP veröffentlichen werde. Ende des Jahres steht meine Südostasien-Reise an, auf die ich mich wahnsinnig freue, ich habe dieses Jahr wirklich viele schöne Reisen geplant. Und die Festival-Saison wird der Waaaahnsinn! Außerdem sind so viele Dinge geplant, von denen ich euch noch nichts verraten kann. Aber es ist so schön, ich verspreche euch, ihr könnt wahnsinnig gespannt darauf sein.

Was sind eure Ziele und Wünsche für das Jahr 2017?

Eure Daria ♥

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