Winterblues

Der Winter dauert nun jetzt schon viel zu lang.
Deshalb hier einen Text über mich und meine (An-)Gewohnheiten.
Vielleicht kennt ihn der eine oder andere schon,
da der Text auf neon.de ziemlich bekannt ist.
Der Text heißt Wandeln.
 
 
Ich bekomme einen Brief in dem steht, dass ich noch keine der offenen Rechnungen mit dem Leben bezahlt habe.
Habe Narben unter den Augen und Spuren meiner Kaffeetasse an den Lippen. Ich tanze in der Erinnerung an meine lebendigen Tage und choreografiere mir mein Glück zusammen. Versuche, mich zu demaskieren, meine zweite Haut abzustreifen, kenne meine Tag-Alpträume auswendig, hab sie aber anscheinend trotzdem noch nicht satt

Ich renne mir selbst hinterher wie ein Hund seinem eigenen Schwanz und verlaufe mich dabei
Vergesse, was ich vergessen habe, verliere mich im Sternenhimmel und balanciere zwischen meinen eigenen Fronten
Ich zeichne mir Ziele, die ich nicht ausmalen kann
Bin ein Weltenbummler der seine eigene Welt hat und ich bin auf der Reise zu mir selbst, mache Gedankenspaziergänge

Kostümiere den Rhythmus meines Herzens, der nun klingt, als wäre er schön; ich entwerfe die Hülle meiner Gedanken neu und weihe dich ein in meine Fassadenwelt
Bin so viel freier, kann jetzt fliegen in meinem Universum und spüre kaum mehr wie die Wellen über mir brechen

Ich bringe Unordnung in mein Chaos, wenn ich versuche, es zu ordnen
Bin wie ein Vogel, der nicht fliegen kann, mir sind die Hände gebunden
Ich lege mir selbst Steine in den Weg aber finde sie erst wieder, wenn ich darüber stolpere
Ich verbinde Sterne um den Weg zu sehen, um wegzugehen, bin mein eigener Blindenhund

Ich verschlafe den Tag obwohl ich wach bin und überdenke mein Denken, 
Ich kenne jede Nacht persönlich doch kann ich keine leiden, denn sie sind Diebe, sie rauben mir den Schlaf.

Ich bin ein Wanderer auf der Suche nach dem Weg und nach dem Ziel, ich bleibe hängen in den zahlreichen Fallen, die ich meinen Feinden stelle
Ich bin planlos und ohne Ziel in einer Welt, die aus Zielsetzungen besteht